Theater Maskara begeistert die Grundschüler mit "Der Eisenhans"
(Text von Stephan Böhmig)
Mehr als Abwechslung vom Schulalltag bot den Weitnauer
Grundschülern Frieder Kahlert aus Ortenburg bei Passau mit seinem „Theater
Maskara“, einem Ein-Mann-Theater. Angekündigt war: „Der Eisenhans“, ein
Märchen der Gebrüder Grimm.
Es wurde ein spannendes Spektakel mit Tiefgang, bei dem
der Akteur auf einfallsreiche Weise die Mittel der mittelalterlichen Commedia
dell’ arte und seine neueste technische Errungenschaft, die „Loop-Station“
einsetzte. Schon vor über 25 Jahren hat sich der 50-jährige Kahlert dem
Theater verschrieben. Anfangs spielte er in Straßentheatergruppen mit, später
wechselte er zum Musiktheater. Seit 20 Jahren widmet er sich ganz und gar dem
„Theater Maskara“.
Anknüpfend an die Tradition des fahrenden italienischen
Theatervolkes hat er nicht nur Bühnenbild und Requisiten immer dabei, seine
Mitspieler sind wie damals die von ihm selbst handgefertigten Ledermasken, die
eindrucksvoll die unterschiedlichen Prototypen des Märchens darstellen. In
einem atemberaubenden Tempo und mit Leichtigkeit gehen Masken, Windspiel,
Gong, Trommel, Saxophon und Röhren aller Art durch seine Hände und inszenieren
vor dem Hintergrund der farbenprächtigen Bühnenbilder die Lebensgeschichte des
Königssohns, der mancherlei Gefahren bestehen muss, ehe er mit dem Eisenhans
auch sich selbst erlöst und seine Prinzessin bekommt.
Neben Sprache und Rhythmus, Bewegung, Gestik und Mimik
wird auch die Loop-Station genutzt: Damit kann man per Fußtaste einen
angespielten Rhythmus aufnehmen und sich sein Orchester selber machen. Eine
Stunde hört man von den Kindern keinen Mucks, außer wenn sie mitmachen sollen,
geschickt animiert vom Tausendsassa Kahlert.
Aber nicht nur das „wie“ hat fasziniert, auch die
Geschichte ist den großen und kleinen Zuhörern neu ins Bewusstsein gerückt.
„Ich nehme die Märchen ernst“, meinte Kahlert nach der Vorstellung – und das
ist spürbar.

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